Dr. Silvia Zenta: Wie die Burgl zu ihrem Albin kam

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Es ist schon ziemlich lange her, da lebte tief drinnen im Ennstal ein Mädchen bei einer Bauernfamilie. Burgl hat sie geheißen. Nun war sie aber nicht etwa die Tochter am Hof, sondern eine ganz einfache Magd. Das hieß schuften den ganzen Tag, kaum hatte sie genug zu essen, von schönen Kleidern gar nicht zu reden! Dafür Arbeit von früh bis spät. Nicht mal zur Kirche durfte sie regelmäßig gehen. All das wäre ja auszuhalten gewesen, wäre da nicht ein junger Mann gewesen, den sie gar innig mochte.
Aber Burgl war ein armes Waisenmädchen, nur mit ein paar Habseeligkeiten war sie als kleines Kind auf den Hof gekommen. Entfernte Verwandte waren die Bauersleut, manchmal, wenn die Erinnerung an ihr früheres Zuhause besonders weh tat, holte sie ihren einzigen Schatz hervor, den sie wie ihren Augapfel hütete. Es war eine alte Kastenkrippe, nicht groß, gerade so, dass der Stall und das Hirtenfeld darin Platz fanden. Ein paar bemalte Häuschen ließen sich noch in der Ferne am dunklen Krippenhintergrund erkennen. Am Himmel konnte Burgl aber noch den Kometen sehen, den sie jedesmal mit besonderer Sehnsucht betrachtete. Dann fing sie zu träumen an: Vom Jesuskind, das da ganz armselig im Stroh lag, von Maria, die so lieb dreinschaute und von Josef, der sie gut zu beschützen schien. Auch die paar Hirten waren ihr gut vertraut. Die Hl. Könige waren noch nicht bis zu dieser Krippe gekommen. Es war eine Armeleut-Krippe, die Figuren waren einfache Loahmmandeln, die Farbe war fast ausgeblichen. Die Rinde des Stalles bröckelte, Bäume und Wiesen waren grau geworden. Doch das alles sah Burgl nicht. Ihr schien es die schönste Krippe der Welt zu sein. Besonders zwei Figürchen waren seit einiger Zeit besonders lebendig geworden. Die Korbträgerin, die einstmals rote Äfpel zum Jesuskind getragen hat und der Jäger. Burgel stellte sich vor, das Mädchen mit den vielen köstlichen Äpfeln zu sein. Bei dem Gedanken rann ihr das Wasser im Munde zusammen. Und der schmucke Jäger war.... nun das war ihr Albin. Und da tat ihr das Herz gar weh. Denn Albin war Jäger der Herrschaft, sie selbst nur eine arme Magd. Da gab es kein Zusammenkommen, nie im Leben! Traurig schaute Burgl auf die zwei Tonfiguren. Die eine, das Apfelmädchen stand abseits beim Stall neben den Tieren, der Jäger hoch oben im Tann.

Ein paar Tage später, keine Zeit war inzwischen übrig geblieben, um die Krippe hervorzuholen, so müde war Burgl jeden Abend in ihr Bett gefallen, traute sie kaum ihren Augen. Der Jäger stand beim Apfelmädchen und gut schienen sie sich zu verstehen. So glücklich sahen die beiden aus. Burgl schüttelte den Kopf und stellte den Jäger dorthin zurück, wo ihn der Krippenbauer vor langer Zeit hingestellt hatte.
Aber wie von Zauberhand wiederholte sich das Wunder auch in dieser Nacht, denn diesmal konnte es Burgl nicht aushalten, sie schaute noch im Morgengrauen, bevor sie mit der täglichen Stallarbeit begann, in die Krippe. Und wirklich: Da standen die zwei wieder beieinander, so als gehörten sie für immer zusammen. Nun nahm sich Burgl allen Mut zusammen und erzählte den Bauersleuten von dem Wunder. Und weil auch sie sehr gläubig waren, richteten es sie so ein, dass Burgl ihren Albin heiraten konnte. Die Krippe bekam einen Ehrenplatz und der Jäger blieb auf seinem neuen Platz.

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