Als gebürtiger Neukirchner in der Viechtau habe ich
einen besonderen Bezug zu den Krippen. Bei uns im
Salzkammergut gibt es nicht nur viele sehenswerte
Krippen, sondern auch eine Reihe von
Krippenschnitzern und Krippenbauern.
Die Krippe unterstützt den religiösen Hintergrund des
Weihnachtsgeschehens. Zur Vorbereitung und
Begleitung gibt es den Adventkranz und den
Christbaum, aber besonders die Weihnachtskrippe.
Sie kann als "Biblia pauperum" (ähnlich einer
Bilderbibel) bezeichnet werden, die zur Verkündigung
schon seit Jahrhunderten eingesetzt wird. Es gibt
schon lange die Herbergssuche und Krippenspiele,
dort und da auch den Brauch, gemeinsam
Krippenlieder zu singen, oder bei einer "Kripperlroas"
die verschiedenen Krippen zu besichtigen.
Das Basteln, das Aufstellen und auch das
Hineinnehmen in die Weihnachtsbräuche sind auch
eine Form des Ausdruckes unseres Glaubens: "Durch
die Botschaft des Engels haben wir die
Menschwerdung Christi erkannt."
Es gibt zwei Arten von Krippenlandschaft: Das Heilige
Land mit Tempel von Jerusalem, Hirtenfeld und
anderen Hinweisen auf diese Gegend, aber ebenso
viele Krippen, die in Landschaften unserer Heimat
hingesetzt sind. Damit wird nicht nur auf die
Vergangenheit verwiesen, sondern die Hereinnahme in
unsere Zeit und unsere Heimat ausgedrückt.
Die Weihnachtskrippe bietet auch eine Chance, dass
wir den Blick in die Medien (mit den Unruhen in diesen
Ländern) durch den Blick in die Krippe daran erinnert
werden, dass die Erlösung schon angefangen hat.
Bei verschiedenen religiösen Bräuchen können wir
eine lange Tradition beobachten, künstlenische
Ausdrucksformen feststellen und auch menschliches
Bemühen der Darstellung bemerken.
Krippen gibt es nicht nur in all unseren Kirchen,
sondern auch in vielen Familien und Wohnungen;
Krippen in den Auslagen der Geschäfte werden gut
akzeptiert. Eine Ausstellung verschiedenster
Krippenformen, wie sie hier vorgestellt werden, ist sehr
zu begrüßen.
"Wenn unsere Herzen zu Krippen werden,
kann Christus aufs Neue geboren werden,"
Prälat Josef Ahammer
Linz, 17. November 2004
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